Ob zärtlich oder leidenschaftlich, ob dramatisch oder humorvoll, ob Streichquartett von Dvorak oder Eigenkompositionen: die Musiker des Vision String Quartet nehmen ihr Publikum auf eine intensive Reise, die Graln´s Tenn im Rahmen des Weissensee Klassik Festivals vor Begeisterung schwingen ließ.
„Wahnsinn!“, „Wie toll“, „Ich wusste gar nicht, was man alles mit einer Violine machen kann“: so lauteten nur einzelne der Reaktionen. Wurden keine lobenden Worte ausgesprochen, war den Gesichtern der ZuhörerInnen anzusehen, welch großen Genuss ihnen dieses Konzert bereitet hatte.
Es sind nicht nur das Können der Musiker und ihr Humor, die mitreißend sind: Das Wippen der Füße da, das Nicken der Köpfe im Rhythmus der Musik dort. Das Lächeln da, der traurige Ausdruck im Gesicht dort – je nach Tonalität. Die kleinen, zufriedenen Blicke, die sie sich gegenseitig zwischendurch zuwerfen. Der Schalk, der immer wieder zum Vorschein kommt. Wie könnte man sich von diesem Wechselbad der Gefühle nicht mitreißen lassen, das gleich vier Menschen so authentisch ausstrahlen?
All das macht Lust auf mehr Klassik außerhalb des strengen Scheins, den Klassische Musik bis heute umgibt. Nicht zuletzt das Konzert des Vision String Quartet zeigt, dass ein solches Verständnis von Klassik nicht gleichbedeutend mit einem Gegeneinander zwischen „den Klassikern“ und zeitgenössischer Musik ist. Somit entsprach dieser erste große Act nicht nur den Ansprüchen des Weissensee Klassik, klassische Musik weiter zu denken. Es entspricht auch dem diesjährigen Motto, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Über all diese Ansprüche und Vorsätze hinaus war das Konzert vor allem eins: ein großer Genuss.
Foto: Weissenseefoto, mehr Bilder vom Festival gibt´s unter www.weissenseefoto.at.
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